Die Visualisierung von Daten - Für Einsteiger:innen und Fortgeschrittene
Erhalten Sie einen Einblick in die Erstellung von Visualisierungen, zu welchem Zweck diese verwendet werden sowie welche unterschiedlichen Darstellungstypen es gibt und vieles mehr. Unsere Serie bietet Einsteiger:innen und Fortgeschrittenen spannende Einblicke in die Visualisierung von Daten.
Die Visualisierung von Daten - Für Einsteiger:innen und Fortgeschrittene
Wir bei Polyteia wissen um die Komplexität des Themas Daten und wie herausfordernd der Einstieg in die Datenwelt sowie der stetige Ausbau der eigenen Datenkompetenz sein kann. Mit unserer neuen Serie bieten wir deshalb zu unterschiedlichen Themenbereichen zwei Perspektiven: Für Einsteiger:innen und für Fortgeschrittene. Für Einsteiger:innen soll der Zugang in die Welt der Daten praxisorientiert möglich werden. Fortgeschrittene Datenanalyst:innen erhalten die Möglichkeit zum Wissensausbau. Damit soll besonders die Datenkompetenz im öffentlichen Sektor gestärkt und ausgebaut werden.
Datenvisualisierungen sind ein wichtiger Teil der Datenarbeit. Sie helfen dabei, Daten zu verstehen und auf Daten basierende Entscheidungen treffen zu können. Im ersten Abschnitt dieser Ausgabe unserer Serie wird für Einsteiger:innen erklärt, wie Daten visualisiert und zu welchem Zweck diese Visualisierungen verwendet werden können. Wer bereits Erfahrungen mit Datenvisualisierung hat, kann direkt zum zweiten Abschnitt springen und erhält dort einen detaillierteren Einblick in die Erstellung von Visualisierungen und deren Unterschiede.
Für Einsteiger:innen: Daten verstehen durch Visualisierung
Das Gehirn stößt beim Verständnis von komplexen Datenmengen an seine kognitiven Grenzen. Muster und Auffälligkeiten in Daten können deshalb unentdeckt bleiben und verhindern, einen Nutzen aus Daten zu ziehen. In einer visuellen Form nimmt das menschliche Gehirn Informationen besser auf. Visualisierungen helfen, abstrakte Daten aufzubereiten und in eine erfassbare Form zu bringen. Große Datenmengen aus Zahlen und Texten werden bei der Datenvisualisierung in eine grafische Darstellung umgewandelt, um Zusammenhänge, Muster und Trends leichter erkennbar zu machen und datenbasierte Entscheidungen treffen zu können. Dadurch können Entscheidungsprozesse in öffentlichen Verwaltungen erleichtert und beschleunigt werden.
Oftmals befinden sich die benötigten Daten in verschiedenen Datenquellen und können in einer Visualisierung zu einer aussagekräftigen Grafik zusammen gefasst werden. Diese können in unterschiedliche Diagrammarten dargestellt werden. So existieren beispielsweise Säulendiagramme, Histogramme, Kreisdiagramme oder geografische Karten. Bevor Sie allerdings mit der Datenvisualisierung starten, sollten Sie sich ein Ziel setzen, welche Frage die Visualisierung am Ende beantworten soll. Denn nicht jede Diagrammart ist für jede Datenvisualisierung geeignet. Wollen Sie wissen, wie das Verhältnis von den Altersgruppen in Ihrer Stadt im Mai 2021 aussah? Dann sollten Sie sich für ein Kreisdiagramm entscheiden. Sie wollen dagegen das Wachstum Ihrer Bevölkerung über mehrere Jahre wissen? Dann wäre ein Liniendiagramm eher geeignet, um einen möglichen Trend für den weiteren Zuwachs in der Zukunft erkennen zu können. Die daraus gewonnen Erkenntnisse, ermöglichen es Ihnen präventiv für Ihre Gemeinde zu planen und beispielsweise den Wohnungsbau zu verstärken.
💡 Tipps für die Datenvisualisierung
- Vermeiden Sie aufgrund der Übersichtlichkeit Kreisdiagramme mit mehr als fünf Kategorien oder einer Gesamtsumme von ungleich 100 Prozent.
- Begrenzen Sie die Anzahl der Zeilen und Spalten in Tabellen, um die Übersichtlichkeit zu bewahren.
- Seien Sie vorsichtig beim Einsatz von Farben mit inhärenter Bedeutung (z. B. rot = negativ, grün = positiv). Diese können bestimmte Assoziationen und Bedeutungen hervorrufen, die möglicherweise nicht universell sind.
- Wählen Sie eine Farbpalette, die Menschen mit Farbsehschwäche berücksichtigt.
- Priorisieren Sie Verständlichkeit: Ein einfaches Diagramm mit klarem Fokus auf den Inhalt ist besser als eine komplizierte Darstellung.
Für Fortgeschrittene: Visualisierungstechniken von Daten
Datenvisualisierungen dienen dazu, Daten in eine leicht verständliche Form zu bringen und ermöglichen es, Muster, Trends und Beziehungen auf einen Blick zu erfassen. Das menschliche Gehirn kann Informationen in einer visuellen Form besser aufnehmen und verarbeiten. Menschen sammeln und verarbeiten Informationen auf zwei Arten: Die unbewusste und die logische Verarbeitung. Bei der Auswertung von komplexen Datenmengen sollte die logische Verarbeitung eine tragende Rolle spielen. Diese ist zwar im Gegensatz zur Unbewussten wesentlich langsamer, aber Informationen werden bewusst wahrgenommen sowie bewertet. Es lassen sich Bedeutungen erschließen oder bestimmte Schlussfolgerungen ziehen. Die unbewusste Verarbeitung erfasst automatisch viele Informationen und sammelt und verarbeitet diese unbewusst. So lösen Sie einfache Rechenaufgaben oder erkenne Symbole. Die Informationsverarbeitung von Statistiken und großen Zahlenmengen wird von beiden Arten der Verarbeitung beeinflusst. Menschen lassen aufgrund der unbewussten Verarbeitung immer wieder Vorurteile in eigentlich objektive Informationen einfließen und werden dadurch zum Beispiel von irrelevanten Zahlen beeinflusst.
Durch den Einsatz Datenvisualisierungs-Tools können präzise und aussagekräftige Darstellungen erstellt werden. Sie erlauben effektive Schlüsse aus großen Datenmengen zu ziehen, erleichtert die Entscheidungsfindung und die Zusammenstellung von Informationen aus internen und externen Datenquellen. Visualisierungen sind entscheidend, um tiefergehende Einblicke und Erkenntnisse aus den Rohdaten zu gewinnen. Nach der Bereinigung, Filterung, Zusammenführung und Aggregierung von Daten können diese in Grafiken visualisiert werden. Unter anderem ermöglicht die Online Analytical Processing-Technologie (OLAP) Daten auf verschiedene Weisen zu aggregieren, zu filtern und zu visualisieren. Bevor jedoch eine Grafik erstellt wird, muss eine Zielsetzung festgelegt werden. Denn nur die richtige Visualisierungstechnik sorgt für eine passende Darstellung der Daten und somit für eine effektive Erkenntnisgewinnung. Daher sollte vorher ein Visualisierungskonzept erarbeitet werden, das unter anderem die Zielgruppe mit einschließt. Ebenfalls müssen vorher die beiden Fragen, welche Geschichte erzählt und welcher Trend analysiert werden soll, beantwortet werden. Es muss auch beachtet werden, ob Daten verglichen, eine Zusammensetzung von Daten oder ein Zeitrahmen präsentiert werden soll. Erst dann können Sie die richtige Darstellungsart für Ihre Daten wählen.
Bei der Visualisierung wird zwischen zwei Arten unterschieden: Die statische Visualisierung und die interaktive. Die statische Visualisierung - wie eine Infografik - ermöglicht eine einzige Ansicht der bestimmten Datenmengen. Im Gegensatz dazu bietet die interaktive Visualisierung die Interaktion der Nutzer:innen mit der Grafik und den Diagrammen. Es gibt eine Vielzahl von Open-Source, Python oder auch JavaScript-Bibliotheken, die eine Erstellung von interaktiven, statischen und animierten Visualisierungen unterstützen. Mit geografischen Informationssystemen (GIS) ist eine Visualisierung, Analyse und Interpretation von geografischen Daten möglich, die besonders bei der Stadtplanung von Nutzen ist. Bei der temporal Visualisierung werden temporale Visualisierungstechniken verwendet, um zeitbezogene Daten und Trends zu visualisieren, wie Zeitreihen-Diagramme, Gantt-Diagramme und Kalender-Heatmaps. Diese Techniken helfen dabei, saisonale Muster, Trends und Veränderungen im Laufe der Zeit zu identifizieren. AR- und VR-Technologien ermöglichen es Benutzer:innen, Daten in einer immersiven und interaktiven Umgebung zu visualisieren und zu erleben. Diese Technologien werden zunehmend in Bereichen wie Bildung, Medizin, Architektur und Unterhaltung eingesetzt, um komplexe Daten und Konzepte anschaulich darzustellen.
Die eigene Datenkompetenz weiter ausbauen
In unserer Serie haben wir bereits Einblicke in weitere Themen rund um Daten gegeben:
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