Förderung zur Stärkung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen durch verbesserte Interoperabilität digitaler Systeme.
Für die Digitalisierung ländlicher Gebiete ist eine reibungslose Zusammenarbeit digitaler Anwendungen von zentraler Bedeutung. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert aktuell innovative Projekte, die den automatisierten Datenaustausch zwischen digitalen Systemen fördern.
Die Herausforderungen ländlicher Regionen in Deutschland sind vielfältig, von abnehmender Bevölkerungsdichte bis hin zu einer maroden Infrastruktur. Die Digitalisierung spielt bei der Bewältigung dieser Herausforderungen eine große Rolle: Sie kann helfen, Effizienzgewinne zu erzielen, Planungsprozesse zu optimieren und die Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen zu stärken. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung von digitalen Plattformen, die Verwaltungen datenbasierte Einblicke in die Gesundheit ihrer Kommune bieten. So können Daten automatisiert aus Fachverfahren wie R23 abgerufen, ausgewertet und geteilt werden. Durch die verbesserte Interoperabilität wird Verwaltungen eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage und - in Folge - eine verbesserte Gesundheitsversorgung ihrer Kommune ermöglicht. Ein weiteres Beispiel ist die Integration von Mobilitätsdiensten, bei der verschiedene Verkehrsanbieter ihre Daten in Echtzeit austauschen. Dies ermöglicht es den Bewohner:innen ländlicher Regionen, nahtlos zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu wechseln und so schneller und einfacher an Ihr Ziel zu gelangen.
Diese Beispiele zeigen: Für die Digitalisierung ländlicher Gebiete ist eine reibungslose Zusammenarbeit digitaler Anwendungen von zentraler Bedeutung. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert aktuell innovative Projekte, die den automatisierten Datenaustausch zwischen digitalen Systemen fördern.
Förderung zur Digitalisierung: Ein Überblick
Gefördert werden modellhafte Projekte in ländlichen Landkreisen und Kommunen mit bis zu 35.000 Einwohner:innen und angrenzenden Gebietskörperschaften. Diese Projekte erhalten bis zu 300.000 Euro Förderung, um mindestens zwei Datensysteme miteinander zu verbinden.
Beispiele für solche Verbindungen sind:
- Digitale Planung und Vergabe von Kitaplätzen sowie effizientes Schuldatenmanagement: Digitale Plattformen verknüpfen Kitas, Schulen und Behörden und verbessern den Informationsfluss. Fachanwendungen wie "Little Bird", "Kita-Planer 2", "SchILD" und "EduBase" ermöglichen eine zentrale Verwaltung der Anmeldedaten sowie der Schüler:innen und erleichtern Schulwechsel. Diese Daten können mit weiteren Quellen wie demographischen Daten, Bevölkerungsprognosen und Verkehrsdaten verknüpft werden, um fundierte Entscheidungsgrundlagen zu schaffen. So können Kommunen sicherstellen, dass jederzeit ausreichend Kita- und Schulplätze vorhanden sind, zukünftige Bedarfe präzise prognostiziert, Schulbusinformationen in Echtzeit bereitgestellt und flexibel auf Entwicklungen reagiert wird.
- Vorausschauende Demografieplanung: Datengestützte Systeme wie "DemisPro" verbinden Bevölkerungsprognosen mit kommunalen Planungsdaten, um den Ausbau von öffentlichen Einrichtungen und Betreuungseinrichtungen vorausschauend zu steuern. Durch die Integration von Einwohnermeldedaten aus Fachverfahren wie "VOIS|MESO" können aktuelle Bevölkerungszahlen und -bewegungen berücksichtigt werden. Diese Anwendungen helfen, Bedarfe frühzeitig zu erkennen und Ressourcen effizient zu planen.
Gefördert werden u.A. Projekte zur Entwicklung von Schnittstellen, welche die Verbindung von Datensystemen ermöglichen und die Implementierung von Datenmanagementsystemen. Die Datensysteme müssen hierbei die Verschneidung von Daten aus unterschiedlichen Systemen und die Auswertung dieser Daten ermöglichen.
Polyteia als Partner in der digitalen Transformation
Polyteia bietet eine Plattform, die speziell für den öffentlichen Sektor entwickelt wurde. Die Verschneidung unterschiedlicher Datenquellen und die Auswertung der Daten ist eine der Kernfunktionalitäten der Plattform. Über Konnektoren zu Fachverfahren (zum Beispiel VOIS Meso, OCTOWARE, PRIMUS und viele weitere), Datenbanken und anderen Anwendungen garantiert Polyteia eine medienbruchfreie Datenverarbeitung aus verschiedenen Quellen des öffentlichen Sektors. Die verschnittenen Daten können in der Plattform ohne die Nutzung von Code ausgewertet, visualisiert und nach Wunsch veröffentlicht werden.
Anwendungsbeispiel: Gesundheitsmonitoring im ÖGD
Ein Vorzeigeprojekt für die Möglichkeiten der Polyteia Plattform im Rahmen der BMEL-Förderung ist das digitale Gesundheitsmonitoring im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Die Nutzenden rufen Gesundheitsdaten automatisiert aus Fachverfahren (OCTOWARE, SORMAS, DEMIS, ISGA, etc.) ab und bringen diese mit Daten aus weiteren Quellen zusammen, ohne auf manuelle Prozesse angewiesen zu sein. Die Daten werden in der Polyteia Plattform visualisiert, Berichte generiert, zum Beispiel zu Impfraten, Infektionsherden oder Seh- und Hörstörungen bei Schulanfänger:innen, und der Leitungsebene zur Freigabe vorgelegt. Die Automatisierung reduziert den Aufwand erheblich und ermöglicht fundierte Entscheidungen auf Basis aktueller Daten – ein entscheidender Vorteil in der modernen Gesundheitsvorsorge.
Schritte zur erfolgreichen Förderung
Mit der Förderung des BMEL können öffentliche Verwaltungen die Digitalisierung verstärkt vorantreiben. Die Schritte zur Förderung sind klar strukturiert: Nach der Erarbeitung einer Projektskizze erfolgt die Einreichung beim Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (BLE) bis zum 30. November 2024. Anschließend folgt die Einladung zur Antragstellung für ausgewählte Projekte, sodass diese bei erfolgreicher Bewilligung Mitte 2025 starten können. Alle Informationen und wichtigen Links finden Sie in unserer Broschüre.
Sie haben Fragen oder wollen direkt zur BMEL-Förderung mit Polyteia ins Gespräch kommen? Wir untersützen Sie gerne auf dem Prozess zur Förderung. Vereinbaren Sie hier einen Termin mit uns.